Oh Mann, ich hänge ja ganz schön hinterher. Also mal kräftig geschrieben!

04.11.2006
Kaufrausch

Heute geht es nach Durban. Wir übernachten im „Backpackers Paradise“, einem ehemaligen Altenheim, Krankenhaus, Irrenhaus. Wenn das das Paradies ist, wie bitte schaut dann die Hölle aus?

Bisher war der Urlaub billig – das sollte sich mit dem heutigen Tag ändern. Der Strand, die "Golden Mile" ist eine Mischung aus Ostseebad (Piers, Strand), Torremolinos (Hochhäuser) und Marrakesch (Verkaufsstände). Auf 5 km ein Stand neben dem anderen mit afrikanischer Kunst. Das Ende vom Lied: Ich kaufe mir eine neue Tasche, um alles nach Hause zu transportieren. Fahre mit zwei anderen noch zum BAT-Centre, einer Künstlerkolonie in einem alten Fabrikgebäude. Während man am Beach die meisten Sachen für 2 bis 10 Euro bekommt, geht es hier eher bei 30 Euro los. Werde von einem Künstler "abgeschleppt" und von einem Händler zum anderen weitergereicht, bis ich mich schließlich „freikaufe“. Mache dabei einige tolle Fotos und lausche zwischendurch immer wieder der Livemusik.

Durban ist keine ungefährliche Stadt. Es wird dringend empfohlen, auch für die kürzesten Strecken ein Taxi zu nehmen oder in einer Gruppe von wenigstens vier Personen zu gehen - was für ein Gegensatz zu den vergangenen Tagen!

05.11.2006
Lachende Nilpferde

"Lachende" Nilpferde (c) Peter BelinaMeine vorletzte Mail hörte mit der Info auf, dass ich noch ein Rendezvous mit Nilpferden und Krokodilen habe. Insbesondere Nilpferde habe ich reichlich zu sehen bekommen. Unser Boot fuhr mehrfach bis auf wenige Meter zu den Nilpferden heran. Zwischendurch ging es zweimal mit Vollgas weg, als es für das Boot zu gefährlich wurde.

Die Tiere schauten uns eindringlich an und lachten sich einen (hört sich wirklich wie Lachen an). Wer beobachtet hier eigentlich wen?

Schade, dass es wieder mal in Strömen regnet. Hey, ich dachte, ich bin in Afrika!!!

06.11.2006
Beehives: Bitte bücken

Es hat endlich aufgehört zu regnen (und sollte auch bis heute nicht mehr wieder anfangen). Es geht weiter ins Königreich Swaziland. Auf dem Weg zum Reservat kommen wir (a) bei Swazi Candles vorbei, die unglaubliche Kerzen produzieren (etwa in Form verschiedener Tiere) und (b) bei einer Disco, die von einem "Irren" betrieben wird, der von einer unglaublichen Bauwut getrieben ist. Gebäude a la Gaudi und Barcelona in Swaziland. Geil!

Übernachtet wird in witzigen Beehives: Strohhütten mit zwei Beten drin und einem 60 cm hohen Einstieg.

07.11.2006
TV-Stars

Auf der PirschVor dem Frühstück mache ich einen einstündigen Spaziergang und sehe dabei jede Mange Antilopen und Affen.

Anschließend besuchen wir das benachbarte Dorf, wo uns die Dorfältesten und einige Dorfbewohner empfangen. Wir lernen die traditionelle Begrüßungszeremonie, bekommen einen Einblick ins Dorfleben und werden aufgefordert, mitzutanzen. Alles wird gefilmt von einem TV-Team.

Nachmittags entdecke ich ein Thermalbad. Nachdem wir die Krokodile vertrieben haben, ein tolles Ergebnis - auch wenn man immer wieder mal über die Schultern blickt.

Abends geht es zu einem Sunset-Game-Drive. Zunächst sehen wir etliche Tiere bei Helligkeit, zum Sonnenuntergang sind wir auf einem Berg mit gigantischem Panorama, wo ein weiß gedeckter Tisch mit Kerzen und mit Getränken auf uns wartet. Oben am Berg diskutieren wir uns mit unserem Ranger (Stew), ob es in Swaziland noch Dinosaurier gibt. Die Felsformation dort hinten schaut zumindest so aus. Auch her ist wieder überall das TV-Team mit dabei. Zurück geht es schließlich durch die afrikanische Nacht mit entsprechenden Scheinwerfern, damit wir noch etwas sehen.

Abends gibt es, wie an den meisten Abenden, interessante Tänze und Musik.

08.11.2006
Wildlife

Heute geht es weiter zum Krüger-Nationalpark. Wir bekommen etliche Antilopen zu sehen, wollen aber eigentlich was anderes zu Gesicht bekommen. Wenn man um 5 Uhr früh aufsteht, kann so ein Tag lang werden.

Abends gibt es noch einmal einen Sunsetdrive. Unser Ranger fragt uns, was wir sehen wollen. "Löwen", "Leoparden" und "Giraffen" lautet die Antwort. Darauf er: "What's about Antilopes?"

Wir bekommen dann tatsächlich einen Baum zu sehen mit mehreren zehntausend Vögeln, einen Elefanten, der mal eben einen Baum fällt, um an die Blätter weiter oben zu kommen und vier Löwen, die mitten auf der Strasse Siesta halten.

09.11.2006
Heia Safari!

Heute sind wir den ganzen Tag auf der Suche nach Wildlife und werden auch fündig. Abends gibt es dann noch mal einen Nightdrive mit entsprechender Scheinwerfer-Ausrüstung.

10.11.2006
Fressen und gefressen werden

Elephanten im Kruger N.P.Im Krüger wird es sehr heiß. Wir starten deswegen um 05:00 Uhr zu einem weiteren Gamedrive. Und was für einen! Jede Menge Elefanten und Giraffen. Außerdem eine Gruppe von Hyänen, die gerade eine Antilope gerissen haben. Wow, haben die Zähne!

Um 07:30 gibt es dann an einem tollen Aussichtspunkt Frühstück.

Weiter geht es in Richtung Westen, wo wir noch ein Rehabilitationszentrum für verletzte und verhaltensgestörte Tiere besuchen - unglaublich interessant.

Abends wächst Charlotte, unsere Köchin über sich hinaus und stellt ein tolles Buffet zusammen. Nach dem Essen kommen ein paar Jugendliche und fangen an zu tanzen, zerren uns dabei mit auf die Bühne - beautiful disorganized! Anschließend kommen wir noch ins Gespräch und diskutieren über ihre Wünsche und Hoffnungen.

11.11.2006
Gib Gas, ich will Spaß

Heute geht es über eine Panoramaroute am angeblich zweitgrößten Canon der Welt entlang. Beeindruckend.

Wir sind gelinde gesagt in Zeitdruck, weil Phillipes Flieger um 18:40 geht - na toll. Der Zeitplan wird komplett über den Haufen geworfen, als sich in einer Kurve in der tiefsten Pampa ein schwerer Unfall mit einem Pkw und einem Motorrad ereignet. Als wir hinkommen, fängt das Unfallfahrzeug gerade Feuer. Nachdem wir mit Feuerlöscher, großem Verbandskasten sowie 2 angehenden Ärzten, einer Krankenschwester, einem Krankenpfleger und zwei Guides ausgerüstet sind, die sich gut in erster Hilfe auskennen, stellt sich die Frage nicht, was „wir“ tun. Da hatten die Unfallbeteiligten Glück im Unglück.

Kostet uns aber natürlich viel Zeit. Charlotte telefoniert die ganze Fahrt wie eine Wilde, um alles erforderliche zu arrangieren. Phillppe bekommt seinen Flieger gerade noch so.

Zu acht wohnen wir im Africa Safari Center unweit des Flughafens und gehen noch einmal gemeinsam Essen.

12.11.2006
Abschied nehmen

Das ist der Vorteil einer solchen Reise, man kommt sich viel näher, als etwa bei einer normalen Rundreise. Der Nachteil: Irgendwann heißt es dann leider, Abschied zu nehmen, was dann natürlich wesentlich schwerer fällt.

Ich fliege noch ein paar Tage nach Capetown, Andre ist noch vier Wochen in Mozambiqe unterwegs, der Rest fliegt nach Hause.

Ist ein komisches Gefühl, wenn die anderen plötzlich alle weg sind…

In Cape Town übernehme ich meinen Mietwagen. Löse erst einmal die Alarmanlage aus und steige dann auch noch (wieder einmal!) auf der falschen Seite ein. Fahre Richtung Süden Richtung Kap der guten Hoffnung. Die Sicht ist fantastisch! Es ist außerdem – wie seit dem Kruger N.P. - weiterhin afrikanisch heiß.

13.11.2006
Am Ende Afrikas

Heute war ich fleißig zu Fuß unterwegs und habe eine fünfstündige Wanderung zum Kap der Guten Hoffnung gemacht. Tolle Landschaft, wenngleich die letzten zwei Kilometer hoffnungslos überfüllt sind.

Jetzt sitze ich gerade in meinem Bed & Breakfast, wo mir der sehr freundliche Vermieter, mit dem ich mich lange unterhalte, auf meine Frage, wo das nächste Internetcafe ist, seinen Computer anbietet - ohne Kosten. Gastfreundschaft auf afrikanisch.

Jetzt habe ich aber Hunger - tschüss!

Grüsse

Peter

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